Bermatingen: Hier sollen vier Häuser entstehen | SÜDKURIER

2023-03-01 10:46:06 By : Mr. Kim Xu

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Noch wohnen im ehemaligen Hotel Buchberg an der Buchbergstraße Ukraine-Flüchlinge. Der neue Eigentümer hatte es dem Bodenseekreis als Gemeinschaftsunterkunft zur Verfügung gestellt. Nach dieser Nutzung möchte er auf dem Grundstück eine Wohnanlage mit vier Gebäuden realisieren. Diese Pläne waren Thema im Gemeinderat. Die Voraussetzung für eine Neubebauung auf rund 2900 Quadratmetern soll mittels eines vorhabenbezogenen Bebauungs- und Erschließungsplans (VEP) erfolgen. Planer Helmut Hornstein vom gleichnamigen Überlinger Büro erläuterte den Vorentwurf detailliert. Mit dem Bau innerorts schaffe man Wohnraum und erfülle das politische Ziel der Nachverdichtung im Innenbereich, sagte er.

Vorgesehen sind vier Mehrfamilienhäuser und eine gemeinsame Tiefgarage, die im Westen von der Buchbergstraße her erschlossen werden soll. „Das Blech verschwindet im Wesentlichen in der Tiefgarage mit Platz für bis zu 39 Autos, oben sind nur elf Stellplätze vorgesehen“, so Hornstein. Zwischen 22 und maximal 25 Wohnungen sollen entstehen, zwei Stellplätze sind je Wohneinheit nachzuweisen. „Zwischen den Stellplätzen sind richtige Bäume angeordnet, nicht nur Architektenpetersilie, die dort gedeihen und zur Gliederung des Straßenbildes beitragen können“, sagte Hornstein.

Festgesetzt wurden unter anderem private Grünflächen, die Eingrünung der Stellplätze, insektenfreundliche Beleuchtung, Pflanzgebote für Bäume und das Verbot glänzender Materialien, die blenden könnten. „Wir wollen auch keine Gärten des Grauens mit Schotter, die sind nicht zulässig.“ Auch bei den Zäunen gibt es Vorgaben: Abgrenzungen für „normale Hunde“, jedoch keine abschirmenden, Maschendrahtzäune und Kunststoffmaterialien sind nicht zulässig. Das sehe grauenvoll aus und habe mit einem angenehm durchgrünten Wohngebiet nichts zu tun.

Vom Umweltbericht sei man befreit, jedoch zur Untersuchung der Auswirkungen auf die Umwelt und den Artenschutz verpflichtet, die Eingriffe ins Landschaftsbild eher untergeordnet. Die flächensparende Bauweise werde zum Klimaschutz beitragen, da Boden gespart wird. Die artenschutzrelevante Begehung erbrachte keinen Hinweis auf Fledermäuse. Gefunden wurden ein Hausrotschwanz- und ein Meisennest. Diese Brutplätze werden durch den Hotelabriss zerstört. Als Ersatz sollen mindestens zwei Nistkästen angebracht werden. Das Plangebiet biete auch keinen Lebensraum für Zauneidechsen.

Jakob Krimmel (LBU) erkundigte sich nach der nicht festgelegten Grundflächenzahl (GRZ), dem Maß der baulichen Grundstücksausnutzung, der Bebauungsdichte. Er habe nur auf einem Blatt die GRZ von „maximal 0,3 ohne Balkone, Wege und Tiefgarage“ entdeckt. „Sind wir da bei 0,4 GRZ?“ Hornstein bestätigte das. Krimmel befürchtete, dass man beim nächsten Bebauungsplan dann auch mit der GRZ von 0,4, also mit dichterer Bebauung rechnen müsse. Bürgermeister Martin Rupp verwies darauf, dass man bei der vorangegangenen Besprechung ein entsprechendes Signal gegeben habe, was der Planer eins zu eins umgesetzt habe, und dass eine Nachverdichtung mit einer GRZ von 0,3 so nicht möglich sei, städtebaulich könne man das vertreten.

Jakob Krimmel stimmte dem zu. Sein Anliegen und sicher auch die Aufgabe der Kommune sei das Nachverdichten. Es sei jedoch begrüßenswert, wenn die Grundflächenzahl vermerkt wäre. Es bestehe immer der Spagat, den ländlichen Charakter zu behalten und Wohnraum zu schaffen. „Die Planung an sich ist in Ordnung, aber es wird dichter“, sagte Krimmel. Hornstein bot an, die Unterlagen um die GRZ zu ergänzen.

Franz Kutter (FW) hält die Nachverdichtung ebenfalls für vertretbar, allerdings könne er sich die massiv geänderte Ansicht im Norden, die man von Markdorf kommend sehe, nicht richtig vorstellen. Hätte man die Häuser dem Gelände angepasst vorgesehen, hätte man ein Geschoss verloren und auf die Tiefgarage verzichten müssen, erklärte Hornstein. Den Vorschlag von Rupp, die Ansicht einzugrünen, hielt Hornstein für denkbar, das könne man im Durchführungsvertrag regeln. Würde man den Boden nicht abgraben, würde man die Häuser „auf einen Thron setzen“, verdeutlichte Krimmel. Carola Uhl (CDU) ist froh über die Tiefgarage und Hubert Sträßle (FW) begrüßte neben der Bebauung an sich die Linie für die Höhe der Gebäude. Der Gemeinderat stimmte dem Entwurf einhellig zu. Er wird öffentlich ausgelegt.

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